Will die CDU wirklich die kalte Progression abbauen?
Beobachter des CDU-Parteitages, der gerade in Köln zu Ende gegangen ist, haben daran so ihre Zweifel. Nachdem die CDU, von Haus aus eine wirtschaftsliberale Partei, ihrem sozialdemokratischen Koalitionspartner und ihrer christsozialen Schwesterpartei auf Bundesebene einige soziale Zugeständnisse machen musste, verstärkte sich der Druck der parteiinternen Wirtschaftslobby, die Renditeaussichten der Kapitaleigner nicht weiter zu verschlechtern. Gleichzeitig begehrte aber auch der Arbeitnehmerflügel der Partei auf und forderte die Abschaffung der kalten Progression. Um keine offene Argumentationsschlacht und keine Kampfabstimmung auf dem Parteitag zu riskieren, einigten sich die Parteigranden zuvor noch schnell auf einen relativ unverbindlichen Formelkompromiss, der sich öffentlich darstellen und „verkaufen“ lässt.